Ein Beitrag im „Märker“ vom 25. Mai 2024.
Sterben und Tod gehören zum Leben. Das lernen die 4. Klassen der Evangelischen Schule Neuruppin in der Projektwoche „Hospiz macht Schule“. Die Zusammenarbeit mit dem Ruppiner Hospiz e.V. und der Evangelischen Schule besteht nun bereits seit 10 Jahren. Jedes Jahr nehmen sich die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Klasse eine Woche Zeit, um mit den Schülerinnen und Schülern zu arbeiten.
In dieser Woche werden die Themen „Werden und Vergehen“, „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“, „Vom Traurigsein“ und „Trost und Trösten“ auf verschiedene und kreative Weise aufgegriffen. Die Kinder gestalten nach ihren Vorstellungen zu den Themen Plakate, begeben sich auf Traumreise, tanzen und tauschen sich über ihre Erfahrungen aus. Jedes Kind geht mit ganz eigenen Erlebnissen, Sorgen und Vorstellungen in diese Projektwoche.
Diese sehr besondere Projektwoche bietet den Kindern Raum, sich dem vermeintlich schwierigen Thema in kleinen Gruppen mit viel persönlicher, einfühlsamer und kindgerechter Unterstützung durch die erfahrenen Mitarbeiter*Innen des Hospizvereins zu nähern und auseinanderzusetzen. Es wird geweint, aber auch viel gelacht. „Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Kinder mit dem Thema so viel offener und entspannter umgehen als viele Erwachsene“, sagt Katja Wendt, die Koordinatorin Projektleitung. Beim Abschlussfest, das am letzten Tag der Projektwoche stattfindet, können sich die Eltern von ihren Kindern die Ergebnisse der Projektwoche präsentieren und erklären lassen. Die Rückmeldungen der Eltern sind durchweg positiv. Die Bedenken, die meist im Vorfeld geäußert werden, können immer ausgeräumt werden. Es erfüllt viele mit Stolz, wie viel ihre Kinder gelernt haben und wie viel Spaß sie in dieser Woche hatten.
Da in diesem Jahr die Zusammenarbeit zwischen Schule und Hospiz bereits 10 Jahre besteht, wurde dies durch die Evangelische Schule besonders anerkannt. Die Schulleiterin Frau Anke Bachmann würdigte zum Resümee die Arbeit der Mitarbeitenden des Hospizes und gab einen kurzen Einblick in die Anfänge der gemeinsamen Arbeit. Im Anschluss daran überreichte sie eine größere Geldspende der gesamten Schulgemeinde. Diese setzt sich zusammen aus Einnahmen des Projektwochenabschlussabends, die das Organisationsteam erwirtschaftet hat, Spenden der Schulgemeinde der Evangelischen Schule und der Kollekte vom Grundschulgottesdienst zur Jahreslosung. Die Überraschung ist gelungen. Frau Katja Wendt und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren sichtlich gerührt, da ihre Arbeit größtenteils spendenfinanziert ist.
Wir hoffen, die Zusammenarbeit mit Schule und Verein wird noch viele Jahre bestehen und vielen Kindern unvergessliche Erfahrungen ermöglichen.
Katja Wendt, Koordinatorin Projektlei.
Heike Wacker, Grundschulkoordinatorin