Brandenburgs Forschungsministerin Martina Münch überreichte das Bundesverdienstkreuz am Montag in Potsdam an Dieter Nürnberg Quelle: Foto: MWFK
Ein Artikel von Reyk Grunow in der MAZ vom 15.10.2018.
Er setzt sich für die Heilung seiner Patienten ein und für diejenigen, für die es keine Heilung gibt. Als Chefarzt gründet Dieter Nürnberg in Neuruppin ein Hospiz und eine Hochschule. Jetzt bekommt er das Bundesverdienstkreuz.
Potsdam/Neuruppin
Ohne seinen unermüdlichen Einsatz würde es im Land Brandenburg vielleicht heute noch kein Medizinstudium geben. Dieter Nürnberg hat sich lange Zeit dafür eingesetzt, dass in Neuruppin eine medizinische Hochschule entsteht und Krankenhäuser in Brandenburg mit ihrer Hilfe ihren eigenen Ärztenachwuchs ausbilden dürfen. Unter anderem dafür wird er jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch überreichte den Verdienstorden am Montag in Potsdam. Damit würden seine Verdienste beim Aufbau der Hochschule und sein außerordentliches Engagement bei der Entwicklung der Palliativmedizin und der Hospizbewegung in Brandenburg gewürdigt, heißt es aus dem Ministerium.
Lange Chefarzt der Ruppiner Kliniken
Dieter Nürnberg wurde 1952 in Neuruppin geboren. Medizin hat er an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, wo er auch promovierte. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt kehrte er nach Neuruppin zurück, an das damalige Bezirkskrankenhaus.
1988 wurde Nürnberg dort Oberarzt und war von 1991 bis 2015 Chefarzt der Ruppiner Kliniken mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und Onkologie. Seit 1994 gehörte er zur Krankenhausleitung.
Medizin für unheilbar kranke Menschen
Der Mediziner setzte sich aber nicht nur für die Heilung seiner Patienten ein. Er engagiert sich seit viele Jahren auch für diejenigen Patienten, für die es keine Heilung gibt. Nürnberg gehört zu den Gründern des Hospizes in Neuruppin. 2007 rief er zudem die Paliativgesellschaft Hospa ins Leben, die er bis heute leitet.
Dieter Nürnberg setzt sich aber nicht nur in Neuruppin dafür ein, dass todkranken Menschen einen Ort finden, an dem sie die letzte Zeit ihres Lebens so angenehm wie möglich verbringen können. Er unterstützte und förderte auch in andere Städten den Bau von Hospizen, etwa in Oranienburg und Wittenberge.
Gründungsdekan der Hochschule in Neuruppin
Und er war einer der Gründer der Medizinischen Hochschule Theodor Fontane Brandenburg (MHB). Als die vornehmlich kommunal finanzierte Hochschule vor vier Jahren in Neuruppin an den Start ging, wurde Nürnberg ihr Gründungsdekan und Geschäftsführer, bis 2016 war er das. Heute unterrichtet Dieter Nürnberg als Professor an der MHB.
„Die Hochschule Brandenburg hat unter seiner Führung ein praxisnahes und innovatives Studienkonzept entwickelt, das angehende Medizinerinnen und Mediziner sehr gut auf den späteren Beruf vorbereitet“, sagt Ministerin Münch. Damit haben Dieter Nürnberg einen maßgeblichen Anteil an der Weiterentwicklung der Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Land.
Von Reyk Grunow