„Hospiz macht Schule“ ein Projekt in der Klasse 4 b der Evangelischen Schule Neuruppin
Montag, 8:00 Uhr: Statt hinter ihren Schultischen sitzen die Jungs und Mädchen der Klasse 4b der Evangelischen Schule in einem Kreis angeordnet auf ihren Stühlen. Sie sind aufgeregt und auch ein bisschen ängstlich.
Katja Wendt, Koordinatorin des Ruppiner Hospiz e.V., stellt sich und ihr Projekt-Team vor. Sie wollen eine Woche mit den Schülern – ganz ohne Stress und Lerndruck – die Themen „Werden und Vergehen“, „Krankheit und Leid“, „Sterben und Tod“, „Vom Traurigsein“ sowie „Trost und Trösten“ erarbeiten.
Auf kindgerechte Art dürfen sich die Schüler mit einem Thema befassen, das in der Gesellschaft im Allgemeinen gemieden wird. So werden Antworten auf folgende Fragen gefunden: Wie geht Abschied nehmen? Wie lange dauert Trauer? Warum müssen wir überhaupt Sterben? Was macht ein Bestatter?
In kleinen Gruppen von bis zu fünf Schülern wird gebastelt, gemalt und gesungen. In diesen entsteht eine Atmosphäre, die es den Schülern ermöglicht, über eigene Erfahrungen zu sprechen, Worte für ihre Gefühle zu finden oder auch Farben einem Gefühl zuzuordnen und dann mit den Fingern ein „Gefühlsbild“ zu malen.
Nach jeder Stunde kommen die Gruppen zusammen und stellen ihre Kenntnisse auf selbst gestalteten Plakaten vor.
Jeder der Schüler war schon auf die eine oder andere Weise mit dem Thema „Sterben“ in Berührung gekommen. „So ist es keineswegs zu früh, sich in einem geschützten Rahmen dieses Themas zu nähern. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass die Schüler mit dem Thema so viel offener und entspannter umgehen als viele Erwachsene“, berichtet Katja Wendt.
Der 4 b hats gefallen. Sie bedankte sich bei allen Betreuern mit einer selbstgestalteten wunderschönen Kerze.